…. süchtig nach Ragtime-Quilt(en)!!!
ZUTATEN
Der Anfang bedeutete 2 Tage bzw. Abende lang nur schneiden – unerlässlich ist dabei eine Schneidematte und ein Rotary Cutter also ein Rollschneider und ein Quiltlineal.
Das vereinfacht die Angelegenheit ungemein, ist es so schon eine ziemliche Plackerei.
Ich habe für diesen Ragtime Quilt 7 verschiedene Stoffe genommen.
Zutaten für die Sandwiches (fertige Quiltgröße hier ca. 130 cm x 172 cm (51,18″ x 67,72″):
ZUTATEN
Top: Baumwolle – 204 Quadrate 15 x 15 cm
Pro Motiv/Farbe brauchte ich ‚knapp‘ 30 Stoffquadrate, d.h. bei einer Sandwichgröße von 15 x 15 cm benötigt man 45 cm pro Stoff (bei einer Stoffbreite von 150 cm) + mind. 2-3 cm mehr sind kein Schaden wenns mal ein bisschen krumm hergeht beim schneiden ;-).
Bei einer geringeren Stoffbreite braucht man natürlich etwas mehr Stoff, da man eine zusätzliche Reihe schneiden muss.
Man hat einen kleinen Sandwich-Top-Überschuß, aber das liegt einfach an dem Schneideprozeß und außerdem, lieber ein paar zuviel als zu wenig und für diese werde ich garantiert Verwendung finden! Außerdem – bei einem Ragtime Quilt wird es nicht bleiben!
Innenleben: Thermolan 272 – 204 Quadrate 11 x 11 cm (ca. 140 cm)
Rückseite: Baumwolle – 204 Quadrate 15 x 15 cm (ca. 255 cm)
… ich hoffe ich habe einigermassen richtig gerechnet aber es soll auch nur ein ungefährer Richtwert sein… und da jeder Quilt anders ist und größer oder kleiner werden soll, lieber den Materialverbrauch selbst ausrechnen 😀
Als Rückseite habe ich einen roten Stoff mit kleinen weißen Pünktchen gewählt. Ich wollte, daß man wahlweise auch mal die Rückseite als Vorderseite nutzen kann. Naja, eine schöne Rückseite wollte ich halt 🙂
Dann heißt es erst mal messen-schneiden, messen-schneiden, messen-schneiden… gäääääähn
SANDWICHES MACHEN NICHT DICK!
… und dann habe ich Sandwiches genäht… 204 Sandwiches aus insgesamt 612 Einzelteilen… ein Sandwich nach dem anderen Sandwich…
DIY-CONSTRUCTION
… und wenn ihr euch jetzt fragt was das wohl für eine merkwürdige Konstruktion ist…
Aaaalso – es ist ein improvisierter Anschiebetisch & eine DIY-Nähschablone 😀
Da man die Sandwiches diagonal über Kreuz absteppt und ich mir den Schritt sparen wollte die Linien anzuzeichnen – das wären 408 zusätzliche Arbeitsschritte gewesen, habe ich mir überlegt wie ich die Sache vereinfachen könnte.
Aber vor allem hatte ich ein zusätzliches Problem welches es zu lösen galt – da man 3 Lagen zusammenzusteppen hat, verschieben sich dabei die Stofflagen sehr leicht.
Wenn man nun die Kartonschablone mit der „eingebauten Führungsschiene“ schön plan leicht auf auf den Stoff drückt und mitsamt dem Nähgut bewegt dann verschieben sich die Lagen beim nähen nicht und man hat zudem eine gerade Linie von Punkt A nach B 😀 … gut gell? 😀
Hurraaaa – endlich alle Sandwiches fertig genäht !
… sieht gar nicht nach 612 Einzelteilen aus, oder ?
Sandwiches legen
Dann gehts ans Legen – und d a s war ein schönes Stück Arbeit! Es hat beinahe die Hälfte des Wohnzimmers in Beschlag genommen.
Zudem hatte mir die erste Anordnung nicht gefallen und ich musste probieren und legen und rücken und schieben und am Boden krabbeln…
Erster Anordnungsversuch – nicht so gut!
Zweiter Versuch – schon besser!
Dann habe ich jeweils 12 Sandwiches links auf links zusammengesteckt und zusammengenäht.
Was man hier nicht sehen kann, aber was das (Ragtime)Quilt-Leben ungemein erleichtert, ich habe jeweils das erste Sandwich der fertigen Reihen (von rechts nach links gesehen) mit einem kleinen Zettel mit der Nummer versehen, also Reihe 1, Reihe 2 …
Und dann wurden die 17 Reihen aneinander genäht wobei ich jeweils die überstehenden Nahtzugaben der Sandwiches oben nach links und die „untere“ in die andere Richtung gelegt habe. Zuerst habe ich noch jede Reihe an das wachsende Stück angenäht, was aber mit der Zeit ganz schön schwer wird – also schwer im Sinne von halten/schieben und nähen sowohl auch vom Gewicht her.
Auch wenn einem die einzeln Sandwiches recht dünn und leicht vorkommen aneinander genäht gibt das mit der Zeit ganz schön Masse.
So habe ich dann jeweils zwei Reihen zusammen genäht und diese dann mit dem nächsten 2-Reiher-Block verbunden und dann alle „Blöcke“ aneinander genäht.
Dabei habe ich auch darauf geachtet die Nährichtung zu ändern, also einmal die Streifen von links nach rechts beim Verbinden von rechts nach links, immer im Wechsel. Ist das verständlich?
Nach dem Zusammennähen der Reihen bin ich gestern abend zusammengebrochen und musste unbedingt schlafen gehen 😉
Und heute morgen nun kam der etwas lästige jedoch unerlässliche Teil – schnipp-schnapp, schnipp-schnapp, schnipp-schnapp… viele viele Male schnipp-schnapp… in einem Abstand von ca. 1 bis 1,5 cm mitunter sind auch 2 cm Abstände dabei.
Es muss nicht 100 % regelmässig sein – ist ja shabby chic. Hauptsache man durchtrennt nicht die Naht 😉
Eigens dafür habe ich mir eine neue Schere zugelegt, sie sollte bis die Spitzen scharf sein denn sie muss ja 4 Lagen Stoff schneiden können, leicht und gut zu handeln sein, denn man muss viiiiel schneiden! Gääääääääääääähn….
Zugegeben … ein bisschen mulmig war mir schon und ich hatte leichte Zweifel ob das alles so richtig ist was ich da mache…
schnipp-schnapp… aber eine innere Stimme ermutigte mich beherzt zuzuschneiden, denn sonst würde ich dem Ergebnis ja nicht einmal nahe kommen und recht viel Alternativen gibt es nicht 😉
Und so sah das dann aus:
Puuuuh – das war langwierig…. schnipp-schnapp….
Nach dieser Prozedur kam nun der absolut spannendste Teil – wie wird er wohl nach diesem letzten wichtigen Schritt aussehen, mein Ragtime Quilt….?
Nach der Waschung bei 40° Grad mit einem Feinwaschmittel – kein Weichspüler! und dann einem wärmenden Luftbad im Trockner….
Auch wenn ich prinzipiell ein Verfechter der Freilufttrocknung bin, vor allem im Sommer auch zwecks Energieeinsparung – ich denke hier muss der Trockner sein um schnell das gewünschte Ergebnis zu bekommen.
Also rein damit und nachdem ich zuerst noch zaghaft Schonprogramm zugeschaltet hatte wurde ich von halber Stunde zu halber Stunde mutiger und auch nach einer halben Stunde bei normaler Trocknung konnte ich keine qualitativen Einbußen oder Einlaufen feststellen.
Allerdings hatte ich alle Stoffe vorgewaschen und natürlich gebügelt.
Und das hier wäre nun das Ergebnis:
Die Stoffe für den nächsten Ragtime Quilt liegen schon bereit – nur die Quadrate schneide ich diesmal ein bisschen größer… 20 x 20 cm oder so 😉
Viel Spaß beim Nähen!